Fremde Emotionen im eigenen Fühlen

 

Es ist ein Unterschied, zu fühlen oder emotional zu sein: Ein Gefühl (Freude, Leid, Wut, Traurigsein, Angst, Liebe) kann ich in mir fühlen und diese innere Färbung bei mir behalten. Im Fühlen kann ich mit mir verbunden und in mir gewahr sein. Eine Emotion ist ein Herausbewegen eines eigenen Gefühls (‹e› wie Ego und ‹motion› ist ‹Bewegung›). Emotionen lassen sich durch Stimme, Wortwahl, Mimik, Körperhaltung, Körperbewegung und Taten ausdrücken. Manche Emotion können wir so einem Nächsten wortwörtlich ‹an den Kopf werfen›.

Filme, Computerspiele, Werbung, Bilder in sozialen Medien sind in der Regel mit Emotionen beladen. Lange wurde von Regisseuren, Drehbuchautoren, Werbeschaffenden und Verkäufern studiert, welche Darstellung das gewünschte Gefühl beim Betrachter hervorruft. Zumeist ist die mitgelieferte Emotion direkt im Gesicht des Darstellers abzulesen. Mitunter wird sie in der Musik mitgeliefert. Farben regen Gefühle an. Es gibt eine Vielzahl von Mustern, auf die wir fühlend reagieren.

Jemand, der einen Film ansieht, ein Computerspiel spielt, Beiträge auf sozialen Netzwerken sieht und hört, erlebt dabei in der Regel Gefühle im eigenen Innern, die der Ersteller dieser Filme, Spiele und Beiträge so beabsichtigt hat.

Vieles Aufgenommene prägt sich ein, sodass wir auch nach dem Ausschalten des Bildschirms noch von einer Wolke aus fremden Emotionen umfangen sind.

Die Psyche ist ein feinstoffliches Verdauungsorgan. Manche Psyche kommt gar nicht mehr dazu, Aufgenommenes zu verarbeiten, da in rascher Folge neue fremde Gedanken, Bilder und Emotionen folgen. Diese werden nun unverarbeitet eingelagert.

Wir Menschen tragen aufgestaute Gefühle in uns – freie Wildtiere haben diese nicht. Tiere wissen, wie sie eine starke Emotion wieder aus sich herausbewegen können.

 

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