Fremde Gedanken im eigenen Kopf

 

In nahezu jedem Augenblick des wachen Tages haben wir Gedanken im Kopf. Nur wenige Menschen hören und sehen heute die eigenen Gedanken. Nur sehr wenige Menschen erleben bewusst die Stille im eigenen Denken. Ein Grund hierfür ist, dass unser Kopf voller Gedanken ist.

Gedanken haben die Form von Worten, Sätzen, Aussagen, die in der Regel in einer ‹tonlosen› Stimme in uns gesprochen werden. Eine andere Form ist der bildliche Gedanke. Oftmals haben wir Bilder und Anblicke im Kopf und mitunter sehen wir innerlich auch bewegte Bilder, eine innere Handlung.

Es ist eine hohe Kunst, zwischen eigenen und fremden Gedanken im eigenen Verstand zu unterscheiden. Welche stammen aus dem eigenen, aktuellen Denken, welche sind reaktiv aus dem Gedächtnis abgerufen (weil sie uns in der Vergangenheit eingeprägt wurden) und welche stammen aus kürzlich aufgenommenen Reden, Ansagen, Nachrichten, Filmen, Gesprächen? Die Stimme, mit der die Gedanken in uns vorgetragen werden, ist stets dieselbe. Manche sind laut, manche kommen still und einmalig.

Diejenigen, die ihre eigenen Gedanken oftmals bewusst hören und sich selbst gut kennen, ahnen zumeist, was ein aufgenommener und erneut wiedergegebener Gedanke ist und welcher Gedanke frisch und aktuell aus dem eigenen kreativen Geist entsprungen ist. Man merkt es an der gleichzeitigen Gefühlsbewegung und an der Sinnhaftigkeit des Gedankens.

Eingebungen kommen zumeist eingebettet in ein Gefühl von lichter Freude und in ein Spüren von innerer Weite. Wir sind klarer, weiser und selbstverbundener, wenn wir unser Denken wieder mit unserem Fühlen und Spüren verbinden.

 

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